Jeder Einwohner Deutschlands, der unverheiratet ist und ein monatliches Nettoeinkommen UNTER dieser Grenze hat, wurde im Jahr 2024 auf dem Papier als arm eingestuft. Die Daten zur Zahl der betroffenen Rentner stammen aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine AdH-Anfrage.
Die Liste zeigt auch, dass rund zehn Millionen Betroffene Deutsche sind und rund 800.000 eine andere Staatsbürgerschaft haben. Zwei Millionen Menschen leben in den neuen Bundesländern, 8,7 Millionen in den alten. Und: Rund 7,8 Millionen (79,2 Prozent) der Betroffenen sind Frauen.
Die Bundesregierung fügt hinzu: »Gerade bei niedrigen Renten entstehen häufig Forderungen in anderen Sozialversicherungssystemen, über die in der Statistik des deutschen Rentensystems keine Informationen vorliegen“. Dies bedeutet, dass es unmöglich ist, anhand dieser Daten festzustellen, wer auch eine Unternehmensrente, eine Witwenrente oder eine ähnliche Rente erhält.
Je länger und mehr Menschen in die Rentenkasse eingezahlt haben, desto mehr werden sie später erhalten. Das Rentenrecht erscheint erst nach Ablauf einer fünfjährigen Wartezeit.
Tatsache ist, dass die Höhe der Rente von den Beiträgen abhängt.
Zum Beispiel erhalten Frauen, die zu dieser Zeit Kinder großgezogen haben und nicht gearbeitet haben, oft eine niedrige Altersrente. Statistiken zeigen jedoch, dass Mütter besser leben als früher: Frauen mit vier oder mehr Kindern erhielten im Jahr 2022 eine monatliche Altersrente von 826 Euro, während diese im Jahr 2010 445 Euro betrug. Im Jahr 2010 erhielten Männer mit Kindern eine monatliche Altersrente von 729 Euro, im Jahr 2024 waren es 1110 Euro.
Der Anstieg erfolgte laut Bundesregierung «insbesondere durch eine verbesserte Anerkennung von Erziehungsleistungen für Kinder, die vor 1992 geboren wurden».
Der Haken ist, dass höhere Renten höhere Beiträge für Sparer bedeuten. Pensionskassen werden nicht von selbst aufgefüllt.
Dennoch schlagen die Sozialverbände Alarm. Michaela Engelmeier (62), Vorsitzende des Deutschen Sozialverbandes, sagte der BILD-Zeitung: «Die Renten unter 1250 Euro sind definitiv zu niedrig, besonders für Alleinstehende, und angesichts der Tatsache, dass die Mieten weiter steigen».
Aus der Beratungspraxis wissen wir, dass »Millionen von Menschen nichts anderes haben als ihre gesetzlich niedrige Rente — und das trotz jahrzehntelanger bezahlter Arbeit und unbezahlter Pflegearbeit“. Dies gilt meistens für Frauen.
Engelmeier: »Es muss dringend etwas geändert werden: Wir brauchen ein höheres Rentenniveau von 53 Prozent, was eine Erhöhung der monatlichen Rente um 125 Euro in Höhe von 1250 Euro bedeuten würde“.